NGC 2359 Thor’s Helmet Nebula
Helix_6064x4040_30x600s_EX
IC405_410_17x600s_HaO3_17x600s_S2Hb_20x120s_RGB_680mm
IC434 Pferdekopf_NGC2014_Flammen_LRGB_DBE3
IC1805_Heart_SHO_10h10mL(Ha)_1h20m_SHO
M51_neu
NGC1499_20x600s_HaO3_16x600s_S2Hb_20x60s_L
NGC2244_Ha60
NGC2359_22x600s_27x300s_DBE_SPCC_final1
NGC6888_DNB_20x600s_40x120s_RGB_SigmaLow2_High1_DBE1
NGC6960_66x150s_XTR_1496mm2
 

Richtige Farben

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Häufig werde ich gefragt: „Sind die Farben in den Fotos echt?“. Antwort: „Jein“. Die Darstellung von Farben in astronomischen Aufnahmen ist teilweise problematisch.

Für Sterne gilt: Diverse Satelliten haben bereits etliche Millionen Sterne spektroskopisch vermessen. Die Farben der Sterne in den Aufnahmen werden bei der „spektrofotometischen Farbkalibierung“ mit den Farbinformationen spektroskopischer Sternkataloge abgeglichen. Bei Aufnahmen ausschließlich durch Linienfilter bestehen Einschränkungen in der Farbdarstellung. Um dies zu korrigieren, wurden teilweise zusätzlich RGB-Aufnahmen zur richtigen Farbwiedergabe der Sternfarben gemacht.

Die Sterne werden je nach Farbe in eine der folgenden Klassen eingeteilt:

  • O-Sterne, blau, Oberflächentemperatur 30.000-50.000 K
  • B-Sterne, blau-weiß, Oberflächentemperatur 10.000-30.000 K
  • A-Sterne, weiß (leicht bläulich), Oberflächentemperatur 7.500-10.000 K
  • F-Sterne, weiß-gelb, Oberflächentemperatur 6.000-7.500 K
  • G-Sterne, gelb, Oberflächentemperatur 5.300-6.000 K, unsere Sonne
  • K-Sterne, orange, Oberflächentemperatur 3.900-5.300 K
  • M-Sterne, rot-orange, Oberflächentemperatur 2.300-3.900 K

Anders als bei Sternen ist die „richtige“ Farbe von Gasnebel wesentlich schwieriger zu bestimmen. Denn unser Auge ist als objektiver Sensor gänzlich ungeeignet. Der große Orionnebel z.B. erscheint visuell grünlich, weil die Empfindlichkeit des Auges für das eigentlich dominate Rot des Wasserstoffs zu gering ist. Der Farbeindruck des Auges ist also subjektiv. Soll er dennoch als Maßstab für „richtig“ herangezogen werden? Die meisten übrigen Nebel sind zu lichtschwach um visuell einen Farbeindruck wahrnehmen zu können. Wenn man Emissionsnebel realistisch darstellen wollte, würde man nichts sehen. Es geht also darum, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Aber wie stellt man das Unsichtbare korrekt dar? Da Wasserstoff im Universum überaus dominat ist, würden die allermeisten Nebel durch die Hα-Linie eintönig rot erscheinen. Daher ist es üblich in den Aufnahmen die Farbkanäle der übrigen Emissionen angehoben, um diese erkennen zu können.

Da S-II (und N-II) wie Hα in roter Farbe leuchtet, kann es in Echtfarben nicht unterscheidbar vom Hα dargestellt werden. Hinzukommt, dass unser Auge nur einen winzigen Bereich des elektromagnetischen Spektrums wahrnehmen kann. Die bekannten Aufnahmen des Hubble Spacetelescope oder des James Webb Spacetelescope werden ebenfalls als S/W-Aufnahmen verschiedener Wellenlängen gewonnen. Dabei werden auch Bereiche des elektromagnetischen Spektrums genutzt, die durch das menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind. Bei der Farbzuordnung wird die Aufnahme mit dem langwelligstem Licht diejenige Farbe des langwelligsten, vom menschlichen Auge wahrnehmbaren Farbe (Rot) zugeordnet. Entsprechend wird dem SII-Kanal die Farbe Rot, dem Hα-Kanal die Farbe Grün und dem O-III-Kanal die Blau zugeordnet („Hubble-Palette“, SHO).

NGC2244_Ha90S
NGC2244_Ha87
NGC2244_Ha60
 

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