NGC 2359 Thor’s Helmet Nebula
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IC405_410_17x600s_HaO3_17x600s_S2Hb_20x120s_RGB_680mm
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Autor: admin

  • Objekt des Monats März 2025

    NGC 6543 Katzenaugen Nebel (Cat’s Eye Nebula)

    Der Katzenaugennebel (NGC 6543) ist ein Planetarischer Nebel im Sternbild Drache. Er ist strukturell einer der komplexesten unter den bekannten Nebeln. Hochauflösende Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops enthüllten außergewöhnliche Strukturen wie Knoten, Jets und bogenartige Merkmale. Visuell ähnelt er dem Katzenauge und wurde entsprechend benannt. Mit einer Magnitude von 8,1 ist er allerdings nicht mit dem bloßen Auge erkennbar.

    Der zentrale Bereich zeigt eine sehr hohe Oberflächenhelligkeit ist jedoch mit nur 20 Bodensekunden sehr klein (das entspricht einem 1/90stel Monddurchmesser). Außenherum existiert ein 6,4 Bogenminuten großer, schwacher Halo, der von seinem alten Stern ausgestoßen wurde, als dieser ein Roter Riese war.

    Der zentrale Stern ist ein O-Typ Stern und hat eine Temperatur von 80.000 K. Er scheint ungefähr 10.000 Mal heller als unsere Sonne, besitzt aber, im Vergleich mit ihr, nur den 0,65-fachen Radius.

    Durch spektroskopische Analysen konnte gezeigt werden, dass er zurzeit Masse durch seinen schnellen Sternwind verliert. Es sind ungefähr 3,2×10−7 Sonnenmassen im Jahr – 20 Billionen Tonnen pro Sekunde. Die Windgeschwindigkeit beträgt 1900 km/s. Berechnungen zeigten, dass die Sternmasse nur wenig mehr als eine Sonnenmasse beträgt, jedoch geht man bei den Rechnungen davon aus, dass er ursprünglich einmal 5 Sonnenmassen besaß (Wikipedia).

    Die Aufnahme entstand am 07.03.2025 mit dem 14″RC-Teleskop und einer Touptek SkyEye 24AC. Wegen des enormen Kontrastumfanges wurden 40 Einzelaufnahmen mit 60s Belichtungszeit ohne Filter und 33 Aufnahmen mit 600s und Dualnarrowbandfilter einzeln gestackt. Die Schwierigkeit besteht nun in der Kombination beider Aufnahmen. Dazu wurde im 600s-Stack der zentrale Bereich mit einer Luminanzmaske geschützt und der lichtschwache Halo in mehreren Schritten im Kontrast angehoben („gestretched“). Anschließend wurde der zentrale Nebel „entkernt“ und mit dem kurzbelichteten Stack kombiniert (Skript „Combine Images“, Blendmode).

  • Grundlegende Bildbearbeitung Farbaufnahmen

    Alle Aufnahmen werden gedithert, d.h. jedes Einzelframe um wenige Pixel versetzt und im FITS-Format abgespeichert. Die komplette Bildbearbeitung erfolgt in Pixinsight nach folgendem Grundschema:

    • Blink zur Kontrolle der Einzelaufnahmen
    • Weighted Batch Preprocessing Skript (WBPP): Kalibrierung, Registrierung und Integrierung
    • Dynamik Crop: Entfernen der Stackingränder
    • Dynamic Background Extraktion: meiner Meinung das vielseitigste Tool zum Entfernen von Gradienten, alternativ Graxpert.
    • Image Solve Script (Platesolve)
    • Spectrophotometric Colorcalibration (SPCC): wirklichkeitsgetreue Sternfarben
    • Soft Stretch (Script EZ Tools)
    • BlurXterminator zum Schärfen
    • NoiseXterminator zum Entrauschen
    • StarXterminator: Sterne und Nebel werden anschließend getrennt individuell weiterverarbeitet:
      • Curves Transformation
      • Color Saturation
      • HDR Multiscale Transform,
      • SCNR
      • ect. pp.
    • Screen Stars: Skript bringt Sterne und Nebel wieder zusammen
  • Objekt des Monats Januar 2025

    M 1 Krebsnebel

    Der Krebsnebel im Sternbild Stier ist der Überrest der im Jahr 1054 beobachteten Supernova. Sie erreichte eine Helligkeit von −6 mag und war damit noch vor der Venus das zweithellste Objekt am Taghimmel. Er befindet sich im Perseus-Arm der Milchstraße und ist etwa 6.200 Lichtjahre von der Erde entfernt.

    Der mit fast 1500 Kilometer pro Sekunde expandierende Nebel ist von ovaler Gestalt mit einer Länge von 6 Bogenminuten und einer Breite von 4 Bogenminuten. In seinem Zentrum befindet sich der aus dem explodierten Ursprungsstern hervorgegangene Neutronenstern, der etwa 30 mal pro Sekunde um seine Achse rotiert und im Radiofrequenzbereich sowie im optischen, Röntgen- und Gammafrequenzbereich als Pulsar PSR 0531+21 (sog. Krebs- oder Crabpulsar) nachweisbar ist. Der ihn umgebende Nebel ist von Filamenten durchzogen, die aus den äußeren Schalen des Ursprungssterns entstanden sind und zum größten Teil aus ionisiertem Wasserstoff und Helium bestehen. Hinzu kommen kleinere Anteile von Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Eisen, Neon und Schwefel, teilweise auch in Form von Staub.

  • Astrofotografie

    Allen Deepsky-Objekten ist gemeinsam, dass es sich um lichtschwache Objekte handelt, darum ist es nachts auch so dunkel ;). Dem kann entgegengewirkt werden, indem die Belichtungszeit verlängert wird. In dieser Hinsicht sind moderne Sensoren dem Auge „himmelweit“ überlegen. Gesamtbelichtungszeiten von mehreren Stunden ist die Regel, die sich auf viele Einzelbilder zusammensetzen. Für Breitbandfilter liegen die Einzelbelichtungszeiten i.d.R. zwischen 1 und 2 Minuten, bei Schmalbandfilter zwischen 5 und 30 Minuten, davon werden mindestens 20 Aufnahmen addiert („gestackt“). Dabei verbessert sich das Signal-Rausch-Verhältnis ohne dass helle Sterne ausbrennen oder schwache Nebel im Hintergrundlicht ersaufen. Zwischen den Aufnahmen wird gedithert, d.h. die Bilder um einige Pixel verschoben und Hot-/Cold-Pixel mit der Sigma-Clipping-Stacking-Methode unterdrückt. An keiner Aufnahme wurde eine Darkframekalibrierung durchgeführt.

    Der andere Aspekt ist die scheinbare Größe des Objekts am Himmel, womit die erforderliche Brennweite bestimmt wird. Hier ist die Bandbreite enorm groß und reicht 40-50° für ausgedehnte Molekülwolken (z.B. Barnard’s Loop Sh2-276, Eridanus-Loop oder Gum-Nebel) bis zu weit entfernten Galaxien und Quasaren, die als „quasistellare“ Punktquelle selbst die größten Teleskope nicht auflösen können.

    Der dritte wesentliche Aspekt ist die Art des emitierten Lichtspektrums. Dieses kann grob in kontinuierliche Spektren mit dunklen Absorbtionslinien (v.a. Sterne und damit auch Galaxien, Sternhaufen, Kugelsternhaufen etc) und Emissions(linien)-Spektren eingeteilt werden. Nur bei „Linienstrahlern“ können Schmalbandfilter sehr vorteilhaft eingesetzt werden.

    Bei Emissionsnebeln, aber auch bei Planetarischen Nebeln wird interstellares Gas zum Leuchten angeregt. Dabei wird Licht bestimmter Wellenlänge emittiert, das für bestimmte Elemente und Anregungszustände charachteristisch ist. In der Astrophotographie von Bedeutung sind:

    • Wasserstoff Hα (656,3nm = rot)
    • Sauerstoff O-III (500,7 nm = blaugrün)
    • Schwefel S-II (673,0 nm = tiefrot)
    • Stickstoff N-II (658,3 nm = rot)

    Aufgrund des Linienspektrums können große Teile des Lichtspektrums zum Schutz gegen Lichtverschmutzung herausgefiltert werden, ohne dass Licht dieser Objekte verloren geht. Durch die Schmalbandfilter können selbst lichtschwache Nebel bei entsprechend langer Belichtungszeit kontrastreich fotografiert werden, ein Segen für lichtverschmutzte Standorte.

    Zur Aufnahme von Emissionsnebel, die hauptsächlich im Hα und OIII leuchten, bieten sich Farbkameras mit Dualnarrowband-Filter an. Es entstehen kontrastreiche Aufnahmen, deren Farbeindruck der Realität vermutlich am nächsten kommt. Zum Einsatz kommen Filter von Optolong zum Einsatz: L-extrem und L-ultima mit einer Bandbreite von 7nm bzw. 3nm. Neuerdings auch Filter von Antlia für Ha+OIII und SII+Hb. Die Belichtungszeit betragen je nach Signalstärke 10 – 30 min.

    Tricoloraufnahmen entstehen, wenn das Objekt nacheinander durch Schmalbandfilter mit einer S/W-Kamera fotografiert wird. Zum Einsatz kommen Filter von Optolong für Hα, OIII und SII mit 6,5 nm, sowie der NII-Filter von Chroma mit 3nm Bandbreite.

  • Richtige Farben

    Häufig werde ich gefragt: „Sind die Farben in den Fotos echt?“. Antwort: „Jein“. Die Darstellung von Farben in astronomischen Aufnahmen ist teilweise problematisch.

    Für Sterne gilt: Diverse Satelliten haben bereits etliche Millionen Sterne spektroskopisch vermessen. Die Farben der Sterne in den Aufnahmen werden bei der „spektrofotometischen Farbkalibierung“ mit den Farbinformationen spektroskopischer Sternkataloge abgeglichen. Bei Aufnahmen ausschließlich durch Linienfilter bestehen Einschränkungen in der Farbdarstellung. Um dies zu korrigieren, wurden teilweise zusätzlich RGB-Aufnahmen zur richtigen Farbwiedergabe der Sternfarben gemacht.

    Die Sterne werden je nach Farbe in eine der folgenden Klassen eingeteilt:

    • O-Sterne, blau, Oberflächentemperatur 30.000-50.000 K
    • B-Sterne, blau-weiß, Oberflächentemperatur 10.000-30.000 K
    • A-Sterne, weiß (leicht bläulich), Oberflächentemperatur 7.500-10.000 K
    • F-Sterne, weiß-gelb, Oberflächentemperatur 6.000-7.500 K
    • G-Sterne, gelb, Oberflächentemperatur 5.300-6.000 K, unsere Sonne
    • K-Sterne, orange, Oberflächentemperatur 3.900-5.300 K
    • M-Sterne, rot-orange, Oberflächentemperatur 2.300-3.900 K

    Anders als bei Sternen ist die „richtige“ Farbe von Gasnebel wesentlich schwieriger zu bestimmen. Denn unser Auge ist als objektiver Sensor gänzlich ungeeignet. Der große Orionnebel z.B. erscheint visuell grünlich, weil die Empfindlichkeit des Auges für das eigentlich dominate Rot des Wasserstoffs zu gering ist. Der Farbeindruck des Auges ist also subjektiv. Soll er dennoch als Maßstab für „richtig“ herangezogen werden? Die meisten übrigen Nebel sind zu lichtschwach um visuell einen Farbeindruck wahrnehmen zu können. Wenn man Emissionsnebel realistisch darstellen wollte, würde man nichts sehen. Es geht also darum, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Aber wie stellt man das Unsichtbare korrekt dar? Da Wasserstoff im Universum überaus dominat ist, würden die allermeisten Nebel durch die Hα-Linie eintönig rot erscheinen. Daher ist es üblich in den Aufnahmen die Farbkanäle der übrigen Emissionen angehoben, um diese erkennen zu können.

    Da S-II (und N-II) wie Hα in roter Farbe leuchtet, kann es in Echtfarben nicht unterscheidbar vom Hα dargestellt werden. Hinzukommt, dass unser Auge nur einen winzigen Bereich des elektromagnetischen Spektrums wahrnehmen kann. Die bekannten Aufnahmen des Hubble Spacetelescope oder des James Webb Spacetelescope werden ebenfalls als S/W-Aufnahmen verschiedener Wellenlängen gewonnen. Dabei werden auch Bereiche des elektromagnetischen Spektrums genutzt, die durch das menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind. Bei der Farbzuordnung wird die Aufnahme mit dem langwelligstem Licht diejenige Farbe des langwelligsten, vom menschlichen Auge wahrnehmbaren Farbe (Rot) zugeordnet. Entsprechend wird dem SII-Kanal die Farbe Rot, dem Hα-Kanal die Farbe Grün und dem O-III-Kanal die Blau zugeordnet („Hubble-Palette“, SHO).

    NGC2244_Ha90S
    NGC2244_Ha87
    NGC2244_Ha60