Hallo, mein Name ist Ralf Dinkelmeyer.
Astronomie ist zwar eine der ältesten Wissenschaften, gerät aber angesichts der zunehmenden Lichtverschmutzung immer mehr in den Hintergrund. Unsere Vorfahren - ohne Ablenkung durch Smartphone
etc - mussten vom Anblick des unverfälschten Sternhimmels tief beeindruckt gewesen sein. Zudem war die Kenntnis vom Lauf der Gestirne Grundlage für unseren Kalender.
Auf mich übte das Unsichtbare und unendlich Weite seit meiner Jugend eine große Faszination aus. Bereits mit 14 Jahren bekam ich mein erstes kleines Linsenteleskop geschenkt. Mit dem ersten
selbstverdienten Geld leistete ich mir ein Celestron C8 auf Super Polaris Montierung. Es folgten erste Versuche in der Astrofotografie, damals noch chemisch auf Film. Heutzutage kaum noch
vorstellbar: Die ohnehin relativ geringe Empfindlichkeit reduziert sich in Folge des Schwarzschild-Effekts weiter, dabei minutenlang durchs Fadenkreuz manuell nachgeführt und ob sich alles
gelohnt hat, zeigt sich erst viel später nach der Filmentwicklung...
Dennoch hat die astronomische Arbeit in der stillen und dunklen Nacht etwas meditatives: Man kommt zur Ruhe, vergisst den Stress im Alltag und angesichts der unendlichen Weite des Universums schrumpfen die eigenen Probleme zur Bedeutungslosigkeit.
Highlights aus der Zeit waren die Kometen Hyakutake 1996 (ein Schweif über 100° am dunklen! Nachthimmel im Zenit) und Hale-Bopp (kleiner, aber mit dem toll differenzierten Staub- und Plasma-Schweif), sowie die Totale Sonnenfinsternis 1999.
Einen enormen Aufschwung hat das Hobby durch die digitale Technik erhalten. Immer empfindliche Sensoren zeigen eine Vorschau des Ergebnises der Bemühungen unmittelbar danach auf dem Bildschirm. Die digitale Bildbearbeitung und die Befruchtung durch den Imput aus dem Internet leisten einen weiteren wichtigen Beitrag. Das Ergebnis - in fortwährender Weiterentwicklung - kann auf diesen Seiten betrachtet werden.
Eines der wenigen Deep Sky Objekte, welches auf Film gut gebannt werden konnte. Aufnahme vom 19.11.1993, 15min durch Newton 200/820 auf Kodak Ektachrome 400
Meine (bislang) einzige totale Sonnenfinsternis
Celestron C8 mit 2080mm Brennweite
auf Kodak Ektachrome 400
Ein Jahrhundertkomet!! Spektakulär!!
Wenn wir Glück haben, kommt er in ca. 72.000 Jahren wieder bei uns vorbei.
Kometenkopf (Koma) mit 1,5° Durchmesser, 3x so groß wie der Vollmond! Schweiflänge bis 100°!
Aufnahme mit einem 135mm Objektiv mit 12 min Belichtung auf Ektachrome 400
Tag der Erdnähe (40 Mio. km Entf.), maximale Helligkeit -0,8m, klare, mondlose Nacht. Der Komet hochstehend mit Schweif über den halben Himmel. Phantastisch!!!
Aufnahme mit einem 50mm Objektiv mit 3 min Belichtung auf Ektachrome 400
Ein Jahr später der nächste Paukenschlag. Wesentlich kleiner als Hyakutake, dafür hell, über Monate sichtbar und eine Augenweide durch Staub- und Plasmaschweif. Dabei stieß der Komet pro Sekunde
400 to Staub und 300 to Wasser aus.
Aufnahme mit einem 50mm Objektiv mit 2 min Belichtung auf Ektachrome 400